Eineiige Zwillinge sind Zwillinge, die im Gegensatz zu zweieiigen Zwillingen, aus einer befruchteten Eizelle entstehen, die sich im späteren Schwangerschaftsverlauf vollständig teilt. Die Besonderheit bei dieser Zwillingsform ist, dass eineiige Zwillinge über die gleichen Erbanlagen verfügen und die Geschwister aus diesem Grund identisch aussehen und dasselbe Geschlecht haben.
Kapitelübersicht
Eineiige Zwillinge – Wahrscheinlichkeit
Aus etwa einem Viertel aller Zwillingsgeburten in Deutschland werden eineiige Zwillinge geboren. Die Zahl der Mehrlingsschwangerschaften in Deutschland ist generell in den letzten Jahren gestiegen, was sich vor allem mit den Fortschritten der Reproduktionsmedizin begründen lässt (dies trifft allerdings nicht auf eineiige Zwillinge zu). Immer mehr Paare mit unerfülltem Kinderwunsch unterziehen sich Hormonbehandlungen, eine In-vitro-Fertilisation (IVF) oder eine heterologe Insemination, um sich ihren Kinderwunsch mit medizinischer Hilfe zu erfüllen.
Durch die vielen Fruchtbarkeitsbehandlungen werden die Eierstöcke der Frau so stark stimuliert, sodass mehrere Eizellen zur selben Zeit reifen. Etwa 25 Prozent aller Frauen, die Hormonbehandlungen in Anspruch nehmen, bekommen eineiige Zwillinge. Aber auch unabhängig von jeglicher Form der Reproduktionsmedizin scheinen die Chancen für eine Zwillingsschwangerschaft bei Frauen ab einem Alter von 35 Jahren höher zu sein. Dies lässt sich unter anderem mit dem Anstieg des Folikelstimulierenden Hormons (FSH) begründen, der bei zunehmendem Alter zunimmt.
Während die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft im Allgemeinen abnimmt, steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Mehrlingsschwangerschaft, da innerhalb eines Zyklus mehrere Eisprünge stattfinden und damit mehrere befruchtungsfähige Eizellen produziert werden.
Eineiige Zwillinge – Entwicklung
Eineiige Zwillinge enstehen aus einer befruchteten Eizelle, die sich im Laufe der Schwangerschaft teilt. Wann sich die Eizelle teilt ist von Schwangerschaft zu Schwangerschaft verschieden und hängt von der weiteren Entwicklung der Zwillinge im Körper der Mutter ab. Nach der Teilung der Eizelle entstehen zwei genetisch identische Embryonen, was bedeutet, dass beide die gleichen Erbanlagen haben (die Geschwister sehen identisch aus und haben das gleiche Geschlecht).
Teilt sich die Eizelle in einem sehr frühen Schwangerschaftsstadium, wandern die beiden Eizellen in getrennten Wegen in die Gebärmutter, wo sie sich auch voneinander getrennt einnisten. Diese Zwillinge reifen also in einer eigenen Fruchtblase mit eigener Plazenta heran. Teilt sich die befruchtete Eizelle erst nach der Einnistung in der Gebärmutterschleimhaut (etwa ab dem 3. bis 4. Schwangerschaftstag, der sich mit einem Schwangerschaftsrechner berechnen lässt), reifen die beiden Eizellen in einer Fruchtblase mit gemeinsamer Plazenta heran. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um eineiige Zwillinge, wenn sich die beiden Zwillinge eine Plazenta teilen.
Zwillingsschwangerschaft – Geburt & Risiko
Eineiige Zwillinge zu gebären, stellt für die Mutter immer eine Herausforderung dar, vor allem wenn es sich um eine Frühgeburt handelt. In der Regel können eineiige Zwillinge auf natürlichem Wege geboren werden, allerdings muss die Geburt manchmal eingeleitet werden, da die Plazenta durch das Gewicht und die Anstrengung geschwächt ist. In einigen Fällen, z.B. wenn die Zwillinge eine ungünstige Lage angenommen haben, wird ein geplanter Kaiserschnitt nötig. Eine Zwillingsschwangerschaft, die auf zweieiige oder eineiige Zwillinge vorbereitet, wird generell als eine Risikoschwangerschaft eingestuft, da eine solche ein höheres Risiko für verschiedene Komplikationen mit sich bringt. Zwillingen in einer Risikoschwangerschaft sind folgenden Gefahren ausgesetzt:
- vorzeitige Wehen/ Blasensprung
- Frühgeburt
- eine Geburt wird nur noch mit Hilfe eines geplanten Kaiserschnitts möglich
- frühe Schwangerschaftsanzeichen
- Plazentainsuffizienz
- Zwillingstransfusionssyndrom (fetofetales Transfusionssyndrom, FFTS)
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