Für Frauen, die die Methoden der natürlichen Familienplanung (NFP) anwenden, ist es wichtig zu wissen, wie der Zervixschleim nach dem Eisprung (Ovulation) aussieht, um so die fruchtbaren Tage (auch bei unregelmäßigem Zyklus) zu berechnen. Mit der sogenannten Billingsmethode lässt sich die Schleimstruktur in vier Phasen einteilen. Wir erklären wie diese aussehen und welchen Zustand der Zervixschleim nach dem Eisprung hat.
Kapitelübersicht
Billingsmethode: Wie man mit Zervixschleim den Eisprung bestimmen kann
Die sogenannte Billingsmethode, geht auf das Ärztepaar Billings zurück und ist eine Messmethode zur Bestimmung der fruchtbaren Tage. Das Ziel dieses Verfahrens ist es, den weiblichen Zyklus sehr genau zu beobachten und die kleinen Veränderungen und Zeichen der einzelnen Zyklusphasen zu interpretieren. Im Rahmen der natürlichen Familienplanung ist die Billingsmethode, neben anderen Messgrößen, wie beispielsweise der Basaltemperatur, einer der Teilaspekte zum Ermitteln des Eisprungs. Im Laufe des Zyklus ändert sich die Konsistenz des Zervixschleims je näher der Eisprung rückt.
Dieser Schleim wird von den Drüsen des Gebärmutterhalses produziert und dient dazu, die Spermien zum richtigen Zeitpunkt zur reifen Eizelle zu transportieren. Vereinfacht gesagt ist der Zervixschleim direkt nach dem Eisprung, bzw. an den fruchtbaren Tagen, dünn und flüssig um einen leichten Transport zu gewährleisten und an den unfruchtbaren Tagen eher dickflüssiger. Bei einer Scheidenentzündung oder einem Pilz ist die Billingsmethode nicht anwendbar, da dies den Schleim beeinflusst und er oftmals dauerhaft flüssig bleibt.
Die Beobachtung erfolgt, in dem die Frau mit den Fingern am Scheideneingang oder in der Vagina Schleim entnimmt und diesen mit dem Auge betrachtet und die Konsistenz durch Auseinanderzeihen von Daumen und Zeigefinger prüft.
Billingsmethode: So sieht der Zervixschleim nach dem Eisprung aus
Im Laufe des Zykluses kann man bei der Billingsmethode vier Phasen feststellen, in denen sich der Zervixschleim abhängig vom Eisprung verändert. Direkt nach der Monatsblutung produzieren die Drüsen kaum Schleim, der übrigens von klebriger, zäher Konsistenz ist. In dieser Phase der Billingsmethode fühlt sich der Scheideneingang trocken an. Rücken die fruchtbaren Tage näher, dann nimmt auch die Schleimproduktion zu. Der Zervixschleim sieht einige Tage vor dem Eisprung trübe aus und hat eine milchige oder gelbliche Farbgebung. Die Konsistenz ist zäh und klebrig. Unmittelbar an den fruchtbaren Tagen wird der Schleim klar und beinahe durchsichtig.
Damit die Spermien sich besser zur reifen Eizelle fortbewegen können, hat der Zervixschleim am Eisprung eine sehr dünnflüssige Konsistenz und ist fadenziehend. Kann die Frau mit Ihren Fingern, den Schleim einige Zentimeter ziehen, ohne das er reißt, dann ist dies ein sicheres Zeichen für die unmittelbare, zeitliche Nähe zur Ovulation. Die Vagina fühlt sich in dieser Phase der Billingsmethode feucht an und ermöglicht dadurch auch einen leichteren Geschlechtsverkehr bzw. Samentransport. Der Zervixschleim nach dem Eisprung bzw. den fruchtbaren Tagen dickt wieder ein und verschließt den Muttermund pfropfartig gegen weitere Spermien. Insgesamt nimmt die Schleimproduktion ab und die Konsistenz wird wieder zäh und trübe.
Die vier Phasen der Billingsmethode im Überblick:
- Phase 1: Nach der Monatsblutung
- Wenig Schleim
- „Trockenheitsgefühl“ am Scheideneingang
- Phase 2: Vor den fruchtbaren Tagen
- Schleimproduktion nimmt zu
- Trübe, milchig oder gelbliche Farbe
- zähe und klebrige Konsistenz
- Phase 3: An den fruchtbaren Tagen
- Klarer, nahezu durchsichtiger Zervixschleim
- Dünnflüssige, fadenziehende Konsistenz (mit Finger spinnbar)
- Scheideneingang fühlt sich feucht an
- Phase 4: Zervixschleim nach Eisprung
- Schleimproduktion nimmt gemäß Billingsmethode ab
- Zähe und trübe Konsistenz
- Pfropfartiger Verschluss der Gebärmutter
Letzte Aktualisierung der Produktboxen am: 2024-12-13 | Alle Preise dieser Seite sind inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Affiliate Links und Bilder entstammen der Amazon Product Advertising API.