Auch wenn die Zeit der Schwangerschaft eine der schönsten im Leben einer Frau ist, ganz ohne Schwangerschaftsprobleme geht sie für kaum eine vorbei. Wir haben die häufigsten Ursachen für Sie zusammengestellt und verraten Ihnen, was Sie gegen die Schwangerschaftsbeschwerden tun können.
Kapitelübersicht
Gängige Schwangerschaftsbeschwerden: Wadenkrämpfe
Sie schrecken nachts hoch, weil ein ziehender Schmerz durch Ihr Bein schießt. Ein Krampf. Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft sind nicht selten unter den Schwangerschaftsbeschwerden. Umstellungen im Stoffwechsel sorgen dafür, dass vermehrt Magnesium über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden wird – vor allem im zweiten Drittel der Schwangerschaft. Dadurch kann ein Mangel an diesem Mineralstoff im Körper entstehen und der äußert sich oft in einer vermehrten Krampfneigung. Der Grund: Die Steuerung von Spannung und Entspannung der Muskulatur ist unter anderem von ausreichend Magnesium abhängig.
Abhilfe schaffen Sie bei diesem Schwangerschaftsproblem ganz einfach mit einer entsprechenden Nahrungsergänzung. Das zusätzliche Magnesium wird zugeführt, sodass die Krämpfe nachlassen können.
Schwangerschaftsproblem Müdigkeit
Sie möchten sich am liebsten den ganzen Tag die Decke über den Kopf ziehen, gar nicht aufstehen und einfach nur schlafen. Diese Schwangerschaftsbeschwerden erlebt fast jede Frau. Müdigkeit und Abgeschlagenheit treten vor allem im ersten und letzten Trimenon auf. Im ersten Schwangerschaftsdrittel muss sich der Körper erst umstellen, die Hormone verschieben sich deutlich. Das macht müde und abgeschlagen. Im letzten Drittel trägt der Körper deutlich mehr Gewicht mit sich herum und ermüdet deshalb schneller.
Diese Schwangerschaftsbeschwerden sind ein Signal Ihres Körpers, dass er mehr Ruhe braucht. Gönnen Sie ihm die, ohne sich komplett im Bett oder aufs Sofa zu verkriechen. Ein moderates, tägliches Bewegungsprogramm bringt den Kreislauf ein wenig in Schwung und vertreibt allzu große Müdigkeit. Schlafen Sie außerdem ausreichend.

Übelkeit und Erbrechen – frühe Schwangerschaftsbeschwerden
Übelkeit und Erbrechen treten vor allem im ersten Trimenon etwa ab der fünften oder sechsten Woche der Schwangerschaft auf. Der Grund für diese Schwangerschaftsbeschwerden ist noch nicht abschließend geklärt. Im Verdacht steht jedoch das Schwangerschaftshormon hCG (humanes Choriongonadotropin). Das wirkt sich jedoch von Frau zu Frau unterschiedlich aus. Manchen werdenden Müttern ist einfach nur ein wenig schlecht, ohne sich überhaupt zu erbrechen. Für andere Frauen gehört der morgendliche Sprint zum Klo schon fast zum Alltag. In sehr seltenen Fällen werden die Symptome so schlimm, dass eine Frau kaum eine Mahlzeit bei sich behalten kann und stark abnimmt.
Dann sprechen Mediziner von der sogenannten Hyperemesis gravidarum. Im Gegensatz zu den gemäßigten Schwangerschaftsproblemen gehört dieses Phänomen unbedingt in medizinische Behandlung. Bei leichteren Symptomen können Sie sich mit Hausmitteln wie ätherischen Zitrus- oder Pfefferminzölen sowie Ingwertee Linderung verschaffen.
Rückenschmerzen – Schwangerschaftsbeschwerden mit vielfältigen Ursachen
Rückenschmerzen sind ein Schwangerschaftsproblem, das Sie über die gesamte Zeit begleiten kann. Im ersten Drittel entstehen sie vor allem durch die Lockerung der Gelenke im Beckenbereich. Aber auch die schnell wachsende oder eine nach hinten abgeknickte Gebärmutter kann zu Schmerzen führen. Bei lockeren Gelenken können professionell geklebte Kinesio-Tapes (spezielle therapeutische Tapes) die Schmerzen effizient lindern. Bei einer abgeknickten Gebärmutter bietet der Vierfüßlerstand eine gute Entlastung.
Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft kann die hormonelle Lockerung von Muskulatur, Bändern und Gelenken Schmerzen verursachen. Wird das Kind größer, beeinträchtigt es unter Umständen die Nieren oder drückt auf die Nerven im Becken. Oft stehen Schwangere auch durch den schweren Bauch in einem starken Hohlkreuz. Am Ende der Schwangerschaft können Rückenschmerzen – vor allem in der Lenden- und Kreuzwirbelsäule – die Wehen anzeigen.
Hier muss die jeweilige Ursache für die Schwangerschaftsbeschwerden abgeklärt und behoben werden. Suchen Sie daher bei anhaltenden Rückenschmerzen Ihren Gynäkologen auf.
Schwangerschaftsbeschwerden im Verdauungstrakt
Das wachsende Kind braucht Platz und die Hormone bremsen die Verdauung aus. Schwangerschaftsbeschwerden rund um die Verdauung treten deshalb vor allem ab dem zweiten Trimenon auf. Typisch sind Sodbrennen und Verstopfung.
Zusätzlich zu Platzmangel und Hormonbremse kann Magensäure jetzt leichter aufsteigen: ideale Voraussetzungen für Sodbrennen. Behelfen können Sie sich mit
- kleinen, aber häufigen Mahlzeiten
- Meiden von Genussmitteln und fetten oder scharfen Gerichten,
- gründlichem Kauen und
- erhöhter Lagerung des Oberkörpers.
Platzbedarf und Hormone sowie häufig auch die Einnahme von Eisenpräparaten sorgen für Verstopfung. Hier helfen
- moderate Bewegung,
- Schwangerschaftstee,
- ausreichende Flüssigkeitsaufnahme oder
- vermehrte Zufuhr von Ballaststoffen (zum Beispiel über den Verzehr von Flohsamen oder Trockenpflaumen).
Damit lassen sich diese Schwangerschaftsprobleme meist sehr gut lindern.