Kapitelübersicht
Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) – Ursachen und Vorbeugung
Bei einem Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) handelt es sich um eine Störung des Zuckerstoffwechsels, die während der Schwangerschaft das erste Mal auftritt. Er ist die häufigste Begleiterkrankung einer Schwangerschaft und wird von etwa 2 bis 12 Prozent aller schwangeren Frauen entwickelt. Meist verschwindet der Diabetes nach der Geburt wieder von alleine. Allerdings kann ein unerkannter Schwangerschaftsdiabetes gesundheitlich negative Folgen für das ungeborene Kind mit sich ziehen, weshalb er rechtzeitig diagnostiziert und entsprechend behandelt werden sollte.
Risiken, die einen Schwangerschaftsdiabetes begünstigen
Es gibt eine Reihe von Merkmalen, die eine Diabeteserkrankung während der Schwangerschaft begünstigen können:
- Starkes Übergewicht mit einem Body-Mass-Index (BMI) von über 30
- Eine späte Schwangerschaft im Alter von 30 bzw. 35 Jahren
- Diabetes-Erkrankungen im engeren Familienkreis (Mutter, Vater oder Geschwister)
- Das eigene Geburtsgewicht lag bei über 4000 Gramm
- Eine Fehlgeburt in der Vergangenheit
- Bei einer der vorherigen Geburten wog ein Kind mehr als 4000 Gramm
- Glukose im Harn, vermehrte Fruchtwassermenge und Einnahme von Kortison-Präparaten während der Schwangerschaft
Quelle: Deutsches Diabetes-Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Hormonelle Ursachen – die Entstehung eines Gestationsdiabetes
Während der zweiten Schwangerschaftshälfte werden vom weiblichen Körper bestimmte Hormone produziert, die die Wirkung des Insulins hemmen. Daher erhöht sich bei einer normal verlaufenden Schwangerschaft die Insulinproduktion und -ausschüttung der Bauchspeicheldrüse, um einen zu hohen Blutzuckerspiegel zu vermeiden. Bei werdenden Müttern, die unter einem Gestationsdiabetes leiden, ist der Körper jedoch nicht in der Lage ausreichend Insulin zu produzieren, sodass ein echter Insulinmangel entsteht, der kennzeichnend für einen Großteil der an Schwangerschaftsdiabetes erkrankten Frauen ist.
Beim anderen Teil der Betroffenen findet zwar eine erhöhte Insulinproduktion statt, jedoch reagieren die Zellen nicht mehr angemessen auf den Reiz. Auf diese Weise entsteht eine zunehmende Insulinresistenz, die einen relativen Insulinmangel zur Folge hat.
Laut der Deutschen Diabetes Gesellschaft wird ein Zuckerbelastungstest für alle schwangeren Frauen im letzten Schwangerschaftsdrittel (zwischen der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche) empfohlen, um einen Diabetes rechtzeitig diagnostizieren und Komplikationen sowie Risiken des Gestationsdiabetes ausschließen zu können. (Quelle: Accu-Chek – Schwangerschaftsdiabetes Diagnose)
Kann man einem Schwangerschaftsdiabetes vorbeugen?
Auch einem Schwangerschaftsdiabetes kann man – wie einem Typ-2-Diabetes – vorbeugen. Eine gesunde Ernährung steht an erster Stelle und sollte auch schon im Vorfeld einer Schwangerschaft umgesetzt werden. Außerdem ist regelmäßige Bewegung in der Schwangerschaft besonders wichtig für die Gesundheit von Mutter und Kind. Viele Vollkornprodukte, Gemüse- und Obstsorten auf dem Speiseplan sowie eine insgesamt kalorienreduzierte Ernährung können das Risiko deutlich senken.
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